Standpunkt 1 Von einer Isarbrücke, die nach dem Prinz-regenten Luitpold benannt ist, schaue ich herab auf dein Grün. Gleichmäßig strömst du in ein Bett gepresst unter mir hindurch, ebenso gleichmäßig klingt  der Strom der Autos von deinem Westufer zu mir herüber. Noch bist du mir eine Fremde, aber da wir uns nun einige Tage begleiten, werden wir vielleicht sogar zu Komplizinnen: Du läufst dahin, um dich mit immer mehr Wasser zu vereinigen, während ich dorthin laufe, wo das Wasser immer weniger wird. Dein Grün irritiert mich, denn es erscheint mir so kräftig und undurchdringlich, wie ich es nur von balinesischen Reisfeldern oder aus dem malaysischen Dschungel kenne. Aber in der Luft über dir liegt ein städtisches Grau, das mich nicht durchatmen lässt. Nicht ungeduldig werden, versuche ich mich zu beruhigen, doch jede Pore in mir sehnt sich nach deiner Veränderung, nach der ungebändigten Kraft der Natur, die sich den Städtern allenfalls in Form eines Gewitters oder Hochwassers offenbart. Noch fühle ich mich wie ein Tourist auf dem Fußweg zum Tierpark. Unbeirrbar und doch bestimmungslos nimmst du neben mir deinen Weg. Allmählich weichen die Regenwolken einem erbarmungslosen Blau, das allem sein Geheimnis entzieht.


Grau umspielst du kleine Steinbrocken, die man dir offeriert hat, um dir weiszumachen, dies sei dein Werk. Aber es ist das Werk von anderen. Als ich nach sieben Kilometern am Standpunkt 2 in den Büschen nach Bruchholz für um mein erstes Objekt suche, fühle ich mich wie eine Fremde. Ich reihe mit Schnüren Äste aneinander - dabei wird jede meiner Bewegungen wachsam von Passanten verfolgt. Die Isar allerdings schert sich einen Teufel um mein Tun und umspielt ungerührt ihre Steinschwellen. Hübsch sieht sie hier aus - wär´ sie nicht so grau, so grün, so graugrün, könnt´ sie schon fast mein Herz entflammen!


Langsam werde ich neugierig, welche Überraschung du für mich an deiner nächsten Windung bereit hältst. Nur bei deinem Graugrün wird mir noch bang, dein Wasser grün, dein Ufer mit Büschen und Blättern grün überzogen - Zweige schlagen mir ins Gesicht und mein Malerherz blutet. Hast du denn keine andere Farbe auf deiner Palette? Am Standpunkt 3 dann dröhnen Evergreens der 70er Jahre aus einer nahe-gelegenen Wirtschaft zu mir herüber. Doch dir ist das gleichgültig. Du sonnst dich selbstvergessen in deinem Grün und setzt unbeirrt deinen Weg fort.


Unweit von Standpunkt 4 hat der Wind gewütet, umgeknickte Bäume bilden ein mystisches X. Der Pfad wird zu einem Hohlweg. Ein fremdes Geräusch dringt an meine Ohren. Ich suche in den Baumwipfeln nach einem unbekannten Vogel. Doch es sind die Bäume, die zu mir sprechen, die aus dem Innern ihrer Stämme bizarre Töne hervor pressen. Dein nahes Wasser liefert mit seinem Gleichlaut ein wohliges Bett für diese Klänge. Und an dein Ufer hast du soviel feingoldenen  Sand gespült, dass ich mich am liebsten schon wieder niederließe, um meine Füße in den Sand einzugraben und der Musik zu lauschen. Ich atme durch. Endlich überkommt mich ein Gefühl von Weite und Freiheit. Ich denke an ein Gedicht von William Wordsworth über die Natur. „Sie allein erfüllt/ Die Seele, dies Gefäß in uns, und füllt es aus/ Mit Sanftmut und mit Schönheit, und sie nährts/ Mit feinerem Geist, und so, dass weder böse Zung/ noch rasches Urteil oder blinder Hohn/ Noch kalte Grüße, leer von Freundlichkeit, noch auch/ Die trostlose, des Alltags Vielgeschäftigkeit/ Uns je besiegen könnten oder zerstreun/ Dies heitere Vertraun, dass alles, was wir sehen/ So voller Segen ist.“


Später holt uns die Realität wieder ein. Man hat dich geteilt, und ich habe Mühe dir zu folgen. Der Wald steht hier wirklich schwarz und schweiget am Standpunkt 5. Nur eine aufgeschrecktes Entenpaar flüchtet empört in dein Reich. Ein großes Spinnennetz glitzert im Schein meiner Taschenlampe. Genau an dieser Stelle fließt du gerade dahin, dicht und stolz richten sich an deinen Ufern die Baumkronen auf. Die aufkommende Dunkelheit verklärt dein Grün zu einem sanften Braun und kleidet alles in ein dunkles, magisches Licht.


Früh am Morgen, die Sonne steht schon hell am Himmel, tönen durch den dichten Wald jauchzende bayerische Gesänge. Gerade als ich ein Brücke erreiche, sehe ich, dass es sich um etwa 40 Menschen auf einem Floß handelt. Bevor sie unter mir abtauchen, werfen sie übermütig ihre Kopfbedeckungen zu mir herauf. Schnell werfe ich die Mützen, die ich erwischt hatte, zurück, doch das Boot hat schon die andere Seite der Brücke passiert, und die weißen Kappen treiben nun wie elternlose Entlein  auf dem Wasser.

Einige Kilometer später, beim Standpunkt 6, hast du dir ein weites Bett gemacht. Dein Wasser verteilt sich auf Milliarden von kleinen Steinen, die Hitze flirrt über dir und die Luft riecht nach Staub und duftet nach trockenen Kräutern. Fast machst du mich glauben, wir begegneten uns in südlicherem Gefilde. Meine Beine fühlen sich schon bleiern an und mein Kopf ist schwer von der Hitze. Wie beneide ich deinen leichtfüßigen Tanz über die Steine. Gern würde ich mich nun zu dir niederlegen und deinem leichten Spiel folgen, aber mein Tag hat erst begonnen und ich muss weiter, deiner Herkunft entgegen.


Ich wandere durch Wälder, über Blumenwiesen und Felder, Kuhweiden und Kiesbänke, durch Gräben und Unterholz. Meine Füße schmerzen auf deinen Steinen. Dicke Insekten schwirren schwerfällig um mich herum, aber was gäb´ ich jetzt drum, mit Flügeln ausgestattet zu sein. Ich beginne mich zu bedauern und dich zu hassen. Kannst du mich nicht wenigstens ein wenig amüsieren, dir mal eine andere Farbe zulegen und mir nach deiner nächsten Biegung nicht wieder dieselben Bäume und Büsche präsentieren? Viel mehr interessierte mich jetzt, was sich jenseits deiner Ufer ereignet. Vielleicht ist ein Gasthof dort drüben mit einem kühlem Bier und einer köstlichen Forelle, die man dir entführt hat?

Und als hätte es ein anderer schon vor mir kommentiert, stoße ich in Einöd auf den Standpunkt 7.  Ein großes Schild mit dieser Aufschrift grinst mich nahe einer Bootsanlegestelle an. Wohltuend besänftigt mache ich mich auf meinen Weg, doch du machst es mir nicht leicht. Deine Rache für meine Häme? Privatgrundstücke mit Wachhunden bedrohlicher Statur zwingen mich, kurz von dir Abschied zu nehmen.


Als ich nach einigen Irrwegen nahe einer Kläranlage wieder zu dir stoße, präsentierst du dich wie ein trotziges Kind. Grau-grünen Schmuddel hast du dir übergezogen. Wo flussaufwärts in einer Biegung eine Brücke die Sicht versperrt, ist Standpunkt 8. Ich schließe die Augen und versuche deinem Klang zu lauschen. Ein stetes Gluckern und Kollern - seit Jahrmillionen gibst du diese Töne von dir. Ruhe kehrt in mir ein. Ob auch du zu musikalischen Kunstwerken inspiriert hast wie deine Cousine Moldau?


Und als ich weiterziehe, grüne Geliebte, gurgelst und gluckst du noch immer vor dich hin. Manchmal wünsche ich mir, dein Rauschen möchte nachlassen, wenn nicht gar versiegen - einmal nur Stille und Stetigkeit spüren! Doch alles geht immer weiter, ohne Pause immerfort, alles fließt und fließt und fließt. Und als sei er ein Gruß vom Himmel, braust ein unbekannter Wind heran, der dein Rauschen einfach fortträgt. Blau–schwarze Gewitterwolken ballen sich über mir und ein violetter Schleier befriedet das Land und auch mich. Ich atme durch. Meine Spannung aber steigt. Standpunkt 9 naht. Selbst das fliegende Getier schwirrt erregt durch die Luft. Und in der Ferne, wie wunderbar, stellen sich die trägen Berge vor mir auf. Hättet ihr euch nicht schon früher erheben und ein paar Wolken fangen können? Die Sonne tritt flüchtig zwischen den mächtigen Himmelsgebilden hervor und erzwingt ein südlicheres Licht. Und die schon feuchte Luft umhüllt die trockenen Gräser und Kräuter, von denen ein reiner Duft aufsteigt. Und auch du, meine Liebe, hast dir ein magisches  Gewand übergestreift, smaragden fließt du stolz dahin. Ich liebe dich, du schöner Fluss, und auch euch ignoranten Berge dort.


Am nächsten Tag scheinst du schmäler geworden zu sein, obwohl das nächtliche Gewitter dich doch genährt haben müsste. Die schlanke Taille steht dir gut. Jugendliche Birken säumen deinen Lauf, es regnet. Dein kläglicher Uferstreifen, hier am Standpunkt 10, lässt mir nicht viel Raum zum Sehen. Nur in der Ferne zeichnen sich zart die Silhouetten wolkenverhangener Berge ab.


Nach vielen Windungen und ausgedehnten Kiesbänken, durch die du dir raffinierte Wege suchst, erreiche ich ein Fleckchen, das mir gefällt. Die langsam heraustretende Sonne blinzelt mir auf deinen Wogen zu, und ich lass´ mich nieder und sehe dich an. Als ich später Schwemmholz suche, um hier, am Standpunkt 11, mein größtes Objekt zu bauen, fühle ich endlich die Weite und den Zauber dieses Ortes, der mich eins mit dir fühlen lässt. Ich steige auf deinen Kieseln herum und freue mich über jedes Gurgeln, das du von dir gibst. Hier wollt´ ich ewig bleiben…


Der Zufall will es, dass die nächsten sieben Kilometer just etwa 300 Meter vor deinem atemberaubenden Sturz aus dem Sylvensteinspeicher zu Ende sind. Kanuten lassen hier ihre Boote zu Wasser, und du wirkst wieder so altbekannt grün, dass ich überlege, meinen Vorsatz vielleicht doch zu brechen. Doch ich lass´ mich nicht verführen, bleib hier am Standpunkt 12 und befolge einen Gedanken von Pascal: „Welch eine Eitelkeit ist doch die Malerei, die Bewunderung erregt, weil sie die Dinge so ähnlich darstellt, deren natürliche Urbilder man keineswegs bewundert!“


Wunderschön siehst du von hier oben aus. In der Ferne sehe ich das Becken, das man dir gebaut hat, um  deine Kraft zu nutzen.  In schillernden Tönen schlängelst du dich ins Tal herab und wirkst so unbedarft, als wüsstest du nicht, was dich gleich erwartet. Ob denn einige deiner Wassertropfen schon jemals diesen Weg geflossen sind? Ich verlasse dich von Standpunkt 13 in Richtung Straße, denn ich muss dich an der nächsten Brücke überqueren.


Neugierig wandere ich am nächsten Morgen in dein Tal hinein. Du trägst heute dein Festtagskleid, smaragden strahlt es in der Sonne. Deine Freunde, die Berge, patrouillieren dir, und auch die Büsche und Sträucher. Alles ist sehr ruhig und friedlich hier. Nahe einer hölzernen Behelfsbrücke zimmere ich meine Markierung für Standpunkt 14. Mir scheint, als würdest du mein Ritual des Ästeverbindens aufmerksam verfolgen.


Später am Standpunkt 15 ziehen Kinder kreischend auf Luft-matratzen vorüber. Haufen von Hölzern hast du hier ange-schwemmt, bizarre, modernde Gebilde. Bienen suchen in den reichen Blüten nach Nahrung und meine Schritte versinken im fruchtbaren Morast. Noch kann ich immer nicht glauben, dass ein so reißender Fluss wie du zu einem Rinnsal werden kann.


Du Chamäleon, nie hätt´ ich es mir träumen lassen, dass ich dich verliere. Am Standpunkt 16 verschwindest du in einem grau-violetten See. Als ich dich wieder finde, traue ich meinen Augen kaum: Bis zu der Stelle, an der du in den See trittst, bist du eine Andere. Du kennst noch kein Grün, auf deinem sandfarbenem Grund fließt reines Wasser. Der Himmel spiegelt sich unverschämt in dir und dein Ton bekommt etwas Wildes.


Am Standpunkt 17 bist du ein reißender Gebirgsbach, spritzt glücklich zu mir herauf und tollst übermütig über die großen Felsen. Ich habe fast ein wenig Angst, mich dir zu nähern, auch wenn wir uns doch schon sehr vertraut sind. Fast möchte ich dich zur Seite nehmen und dir erzählen, von dem, was du weiter unten noch sehen wirst. Aber dich interessiert es jetzt nicht, du möchtest dich vergnügen.


Am nächsten Tag überschreiten wir zusammen die Grenze, du in die eine Richtung, ich in die andere. Am Standpunkt 18 sind wir schon in dem Tal, das zu deinem Ursprung hinauf führt. Auf dem Kiesbett hier säubern und trocknen Menschen ihre Boote und ich fühle mich durch ihr Gelächter und ihre Rufe in unserer Zweisamkeit gestört. Doch du ziehst ungerührt vorüber. Vielleicht hast du recht: Eine gewisse Teilnahmslosigkeit ist manchmal ganz gesund.


Wo nun soll endlich deine Quelle sein? Du verjüngst dich kaum, ich folge lange Zeit deinem Lauf, bis es steil hinaufgeht und du eine Schlucht passierst. Auch meine Erwartung steigt, doch als unsere Wege wieder zusammen-kommen, ist alles so wie vorher. Nach einem stetig ansteigenden, mir endlos erscheinenden Marsch stehe ich vor einem Rätsel. „Isar-Ursprung“, teilt mir die Karte als Auskunft über das Wasser mit, das durch Gumpen als ein schmales Rinnsal in dich hinein fließt. Wo kommt dieses Wasser her? Und was und wo bitte ist deine Quelle? Was ist ursprünglicher: sie - oder der „Ursprung“? Die Antwort gibt der Gebirgsbach, der neben mir vom Berg herab donnert. Ich erkläre diesen Ort zum Standpunkt 19 und setze meinen Weg fort. Einiges später versteckst du dich zwischen unzugänglichen Felsspalten. Bevor sich unsere Blicke ganz verlieren, stürzt du kurz darauf als kleiner Wasserfall ins Tal hinab. Mein Pfad führt steil hinauf und ich fühle mich ein wenig einsam ohne dich. Ganz leise höre ich noch dein Rauschen. Oder ist's nur Imagination? Hat es sich in den letzten Tagen schon in mein Hirn eingebrannt? Kann ich mir noch eine Welt ohne Rauschen vorstellen?

Ein Schneefeld kreuzt meinen Weg. Als ich in den zähen Firn einbreche, stehe ich mit beiden Beinen im Wasser. Bist du's, meine Geliebte? Wenig später verlieren wir uns ganz aus den Augen. Nicht mal mehr als kleinstes Rinnsal begegnest du mir. Doch am Himmel türmt sich Nahrung für dich zusammen. Schon viel zu lange höre ich den Donner der heran jagenden Wolken, die alle zu einem Punkt zu stürmen scheinen. Ist sie dort, deine Quelle?

Mir wird ein wenig Angst, ich höre nichts als den Donner und meinen aufgeregten Atem. Ich suche jenseits des kaum noch erkennbaren Pfads eine Kuhle zum Niederknien. Nass und erschöpft erreiche ich kurz vor Einbruch der Dunkelheit die Hütte. Von dir ist nichts zu sehen, Aber weit soll es nicht mehr sein, höre ich. Lass mich ein wenig ausruhen, lieber Fluss, vor unserem ersehnten Rendezvous.


Am nächsten Morgen steht der Himmel undurchdringlich blau über den Felswänden. Zwischen Kiefern und Latschen führt ein Trampelpfad hinauf. Hallo - da bist du ja wieder! Zart und gottergeben umspielst du kleine Felsbrocken und plätscherst in einem freundlichen Ton dahin. Hinter einer weiteren Biegung erhebt sich ein mächtiger Felsen vor mir. „Isar-Quelle“ steht darauf in roter Farbe gesprüht. Rechts unterhalb davon sickern aus dem Boden deine ersten Tropfen. Etwas weniger profan habe ich mir diesen Ort vorgestellt - doch als ich mich umdrehe, sehe ich, mit welcher Kraft und Entschlossenheit du dir deinen Weg ins Tal hinab suchst. Dein Wasser schwillt mehr und mehr an, was kümmert es dich, was um dich herum geschieht. So lasse ich mich an dir nieder und sehe dir lange nach. Unsere Zeit ist, bis auf meinen Abstieg ins Tal, vorüber.

Es folgt die Zeit des Malens. Wie fang ich es bloß an? Vielleicht mit Nietzsche? „Treu  die  Natur und ganz!/ Wie fängt er's an:/ Wann wäre je Natur im Bilde abgetan?/ Unendlich ist das kleine Stück der Welt!/ Er malt zuletzt davon, was ihm gefällt./ Und was gefällt ihm? Was er malen kann“.







„Gegen den Strom" entstand zwischen 28. Mai und 6. Juni 2003. Hierbei folgte Kerstin Forster dem Lauf der Isar von der Münchener Luitpoldbrücke bis zur Quelle im Karwendel. Auf ihrer etwa 140 km langen Wanderung malte sie im Abstand von je sieben Kilometern, die mittels Schrittzähler ermittelt wurden, jeweils ein Bild in Öl auf Nessel im Format 25 x 45 cm. Diese so ermittelten Orte nannte sie Standpunkte und nummerierte sie chronologisch. Die einzige Bedingung für die Motivwahl war, dass ein Stück der Isar darauf abgebildet werden sollte, egal ob flussauf- oder abwärts betrachtet. Vor Ort baute die Künstlerin an diesen Stellen Objekte aus Naturmaterialien (Steine, Äste, Seil), die das spätere Wiederauffinden deser Orte erleichtern sollten. Die noch nassen Bilder wurden in einer extra dafür konzipierten Kiste zum nächsten Stützpunkt transportiert. Parallel zur Wanderung entstand ein literarischer Text (siehe weiter unten), mit dem sie sich sukzessive der topographischen und atmosphärischen Veränderung des Flusses näherte.



„Against the currence" took place between May 28th and June 6th, 2003. Kerstin Forster followed the course of the Isar between Luitpold Bridge in Munich to its source in the mountains of Karwendel. On her 140 km long walk she painted a small piece of work (oil on canvas, 25 x 45 cm) every seven kilometers which were determinend by a pedalometer. Those determinend positions were called „Points of view“ and chronologically numbered. The only condition for her choose of the motif was, that there had to be a part of the Isar on every painting, neither the view upstream nor downstream. In every „Point of view“ the artist built objects created with natural material like stones, branches and rope which were supposed to support the retrival of these locations. The still wet paintings were transported in specially designend boxes to the next support point. Parallel to the walk she wrote a literary text, by which she tried to approach the gradual topographic and atmosperical changes of the river. The text is only available in German.



Standpunkte 1 bis 20, Öl auf Nessel, 2003
25 x 45 cm